Hello Fresh ist zur Zeit in aller Munde. Permanent stolpert man über ihre Werbung, in denen sie mit satten Rabatten locken.
Ich hatte die Gelegenheit Hello Fresh vier Wochen lang zu testen, da ich zum einen meinen Sohn damit unterstützt habe und zum anderen selbst einen schönen Rabatt bekam.
Die erste Lieferung kam pünktlich und die Zutaten waren gut verpackt und auch gekühlt. Die Isolierverpackung der Eispacks ist als Papier recyclebar. Von den Eispacks selbst bleibt nach dem Auftauen nur eine dünne Kunststofffolie, die über den gelben Sack entsorgt wird.
Die 1. Woche
Die Zutaten sind einzeln verpackt und das nicht immer nachhaltig. Für mich macht dies wenig Sinn, da ich die meisten Zutaten, wie Gemüsebrühe, Sojasauce, Worceistershiresauce, Ketchup, Sesam, Sesamöl usw. in meinem Vorrat habe. Ich denke, da könnte der Anbieter von einigen Zutaten mehr ausgehen, die der Verbraucher im Vorrat hat. Gerade Gemüsebrühe, Ketchup und Sojasauce hat doch fast jeder im Schrank. Damit liesse sich einiges an Verpackungsmüll sparen.
“Teryaki Pulled Mushroom Bowl” und “Thousand Island Salad mit veganen Filetstücken”
Ich habe mir die zwei Gerichte ausgesucht, da sie sich zum Mitnehmen ins Büro eignen. Jeweils für zwei Portionen, so dass ich für vier Tage Mittagessen im Büro hatte.
Beide Gerichte waren einfach in der Zubereitung, konnten gut vorbereitet werden und eigneten sich gut zum Mitnehmen. Schmackhaft waren sie auch, besonders die Teriyaki Bowl werde ich mit Sicherheit nachkochen.
Die 2. Woche
Bei der zweiten Lieferung lief es leider nicht so glatt. Bestellt war die Lieferung für 10 bis 14 Uhr. Im Laufe des vormittags kam die Nachricht, dass sie sich verspätet und erst zwischen 14 und 20 Uhr geliefert wird. Am Abend dann wurde die Lieferung auf den nächsten Tag zwischen 10 und 14 Uhr verschoben. Dafür bekam ich die Lieferkosten als Gutschrift für eine zukünftige nicht rabattierte Lieferung. Für einen ganzen Tag Verspätung etwas dürftig.
Um kurz nach 10 Uhr war sie dann auch da. Die Kühlakkus waren noch teilweise gefroren, so dass die Zutaten nicht gelitten haben.
Die Zutaten sind jeweils nach Gericht in Papiertüten verpackt. Die Papiertüte sowie das Rezept weisen dieselbe Nummer auf, damit es da nicht zu Verwechslungen kommt.
Dieses Mal fehlten zu jedem Gericht eine nicht unwichtige Zutat. Das habe ich reklamiert und wieder eine Gutschrift für eine zukünftige nicht rabattierte Lieferung erhalten.
Allerdings habe ich später die zwei fehlenden Zutaten in dem Beutel mit den Kühlakkus gefunden. Da gehören sie definitiv nicht rein. Eine Möglichkeit meine Reklamation zurück zu nehmen, habe ich online nicht gefunden.
Vegane gelbe Laksa-Suppe mit Tofu und Glasnudeln
Die auf den ersten Blick fehlende Zutat war der Tofu mit Basilikum. Ich hätte ein Stück Tofu da gehabt, allerdings mit Nüssen statt Basilikum.
Laksa-Suppe ist eine malaysische Curry-Nudel-Suppe. Ich habe wegen meiner Laktoseintoleranz die vegane Suppe gewählt, aber ich glaube mit Hühnchen hätte sie mir besser geschmeckt.
Meine Suppe hatte nicht die schöne gelbe Farbe, wie auf der Rezeptkarte. Und das, obwohl ich statt der empfohlenen Menge Currypaste, die doppelte Menge reingegeben habe, weil ich es gerne scharf mag. Sie hatte auch nicht die Konsistenz einer Suppe, sondern eher wie ein Nudelgericht.
Kommen wir hier auch mal kurz zu den Kosten. Ich komme auf einen Warenwert von 14,50 Euro, wenn ich die handelsüblichen Supermarktpreise zugrunde lege. Hello Fresh berechnet mir dafür 16,50 Euro plus 3,50 Euro Versandkosten. Nach Abzug meines Rabattes von 15 Euro für die 2. Lieferung, zahle ich nur noch 12,50 pro Gericht. Das ist okay, ändert sich aber mit der nächsten Lieferung, wenn ich nur noch 10 Euro Rabatt bekomme.
Knusprige Tortillas mit Süßkartoffel-Spinat-Füllung
Hier war die zunächst fehlende Zutat das cremige, vegane Sojaprodukt. Ich habe nach dem Produkt gegoogelt und es entspricht wohl einem veganen Sauerrahm–Ersatz.
Da es aber auch noch aufgetaucht ist, musste ich keinen Ersatz dafür finden. Ich hätte Sojaghurt als Alternative im Kühlschrank gehabt.
Für dieses Rezept wird zunächst die Salsa, die Füllung und der Dipp vorbereitet. Die Salsa besteht aus Paprikaschote, Mais, Zwiebeln und Koriander in einem Dressing aus Olivenöl, Weißweinessig, Salz, Peffer und eine Prise Zucker.
Die Füllung besteht aus geraspelter Süßkartoffel, Zwiebelstreifen, scharze Bohnen und Blattspinat, gewürzt mit Jalapeno, Petersilie und einer Würzmischung mit Paprika und Kreuzkümmel.
Anschließend wird die Tortilla wie ein Quesadilla in der Pfanne mit der Füllung gebraten. Das Wenden gestaltet sich allerdings schwierig, da die Klebeeigenschaft des Käses fehlt.
Angerichtet ist es schnell und die zweite Portion lässt sich zum Mitnehmen ins Büro prima in meiner Lunchbox unterbringen.
Die 3. Woche
In der 3. Woche habe ich mir zwei Gerichte ausgesucht, auf die ich mich richtig gefreut habe. Und dieses Mal wurde ich nicht enttäuscht, beide Gerichte haben mir ausgesprochen gut geschmeckt und regen zum Nachkochen an.
Das erste Gericht war ein Orzotto und das zweite war gefüllte Baos. Die gedämpften Hefebrötchen aus der asiatischen Küche wollte ich schon immer mal probieren, also habe ich diese Gelegenheit gleich genutzt.
Herbstliches Orzotto mit Hokkaido und Pilzen
Das waren Orzo-Nudeln (griechische Reisnudeln), die wie ein Risotto zubereitet wurden. Es wurde mit Kürbis, grünen Bohnen und Champignons zubereitet und war äußerst schmackhaft.
Dieses Mal habe ich wie auf der Rezeptkarte abgebildet, alle Zutaten vorbereitet. Der Kürbis ist hier nicht dabei, da dieser schon fertig gewürfelt verpackt war.
Zum Servieren wurde es mit gerösteten Kürbiskernen und in Butter knusprig gebratenen Salbeiblättern getoppt.
Hoisin Bao Buns! mit würzigem Hackfleisch
Zunächst ein bisschen Klugscheisserei: der Ausdruck Bao Buns macht keinen Sinn, da Bao auch Brötchen heißt. Also bedeutet Bao Buns übersetzt Brötchen Brötchen.
Die Baos werden eigentlich in den schönen Bambuskörben gedämpft. Die fertigen Baos die meinem Paket beilagen, können aber auch für eine Minute in der Mikrowelle aufgebacken werden, was natürlich für die Zubereitung im Büro ideal war.
Die Baos waren mit Hackfleisch gefüllt, das mit Knoblauch und Frühlingszwiebeln angebraten und mit Hosisinsauce gewürzt wurde. Mit in die Brötchen kam in Streifen geschnittener Römersalat, der mit einer Joghurtsauce angemacht war.
Hier war es für mich ein Vorteil dass der Joghurt in einer Extratüte verpackt war. So konnte ich ihn einfach weglassen und meinen Sojaghurt verwenden.
Eine weitere Beilage waren Karottenpommes aus gelben und roten Karotten, die mit Sesam im Ofen gebacken wurden.
Zuhause habe ich das Hackfleisch, die Karottenpommes und die Joghurtsauce vorbereitet. Außerdem den Salat bereits in Streifen geschnitten.
Während ich dann im Büro die Karotten in der Pfanne aufgebacken habe, wurde in der Mikrowelle erst das Hackfleisch und anschließend die Brötchen erwärmt. Die vorbereitet Joghurtsauce unter den Salat heben und schon konnte gefüllt und gegessen werden.
Die 4. Woche
Die Gerichte der vierten Woche sind wirklich finalwürdig. Beide waren schnell zubereitet, einfach mitzunehmen und lecker waren sie auch noch.
Die Zubereitung ist sehr einfach. Das in mundgerechte Stücke geschnittene Gemüse wird im Ofen gebacken und anschließend in die mit gelber Currypaste und Kokosmilch zubereitete Sauce gegeben.
Das Brot wird im noch heißen Ofen aufgebacken.
Teryaki Donburi mit Hackfleisch, Pilzen & Pakchoi
Dieses Gericht gehört eindeutig zu meinen Favoriten des Hello Fresh Test.
Der Jasminreis wird mit abgeriebener Limettenschale verfeinert, das gibt ihm ein wunderbar frisches Aroma.
Die Mitnahme ins Büro ist einfach. Der Reis kommt mit dem Hackfleisch in einen Behälter, in dem er im Büro in der Mikrowelle aufgewärmt wird. Getoppt wird mit Frühlingszwiebeln und Chili, mit frischem Limettensaft wird verfeinert.
Mein Fazit
Es gibt eine schöne Auswahl an Gerichten, und man bekommt für jedes Gericht die richtige Menge an Zutaten ins Haus geliefert. So entstehen keine Reste in Form eines halben Kürbis, der im Kühlschrank auf Verwendung wartet.
Die Zutaten sind frisch und größtenteils nachhaltig oder lose verpackt. Aber ich finde, es könnte von mehr vorrätigen Zutaten ausgegangen werden um Verpackungsmaterial zu sparen.
Es ist schön dass man, wenn man sich einmal für Gerichte entschieden hat, sich keine Gedanken mehr machen muss, was man einkaufen und kochen möchte. Aber man sollte bereits Vorkenntnisse im Kochen mitbringen.
Allerdings ist ohne Rabatt der Preis zu hoch. Für zwei Gerichte für zwei Personen pro Woche zahlt man 33,50 Euro zuzüglich 6 Euro Versandkosten. Das macht knapp 10 Euro pro Portion, das bekomme ich günstiger hin.
Es gibt drei Gerichte, die ich definitiv nachkochen werde: Die Pulled Mushroom Bowl, das Orzotto und das Donburi. Letzteres habe ich sogar bereits gekocht.
Zwei Gerichte sind bei mir durchgefallen: Die Laksa Suppe und die Baos. Die Laksa Suppe hatte einfach nicht die gewünschte Konsistenz und bei der Füllung für die Baos hat mir die Raffinesse gefehlt.
Ich habe außerdem zweimal versucht per Mail mit dem Kundendienst Kontakt aufzunehmen. Man erhält eine automatische Antwort, in der auf die FAQs verwiesen wird. Es ist kein persönlicher Kontakt möglich, obwohl es eine Service-Mailadresse gibt.
Wenn ihr Lust habt, hinterlasst mir doch unten einen Kommentar, indem ihr von euren Erfahrungen mit Hello Fresh berichtet.