Ende Februar verbrachten wir eine herrliche, sonnige Woche gemeinsam mit meiner Schwester und deren Familie auf Madeira.

Meine Schwester feierte dort im kleinen Kreis ihren runden Geburtstag und hat dafür ein Ferienhaus in Câmara de Lobos angemietet.

Das Ferienhaus lag direkt am Hafen und von der Dachterrasse konnte man einen grandiosen Sonnenuntergang erleben.

Câmara de Lobos ist ein schöner kleiner Fischerort, bekannt dafür, dass Winston Churchill dort gerne seinen Urlaub verbracht hat und gilt vor allem als Entwicklungsstätte des madeirischen Nationalgetränks Poncha.

Câmara de Lobos ist ein schöner kleiner Fischerort, bekannt dafür, dass Winston Churchill dort gerne seinen Urlaub verbracht hat und gilt vor allem als Entwicklungsstätte des madeirischen Nationalgetränks Poncha.

Genaugenommen soll der Poncha seinen Ursprung in der Bar Filhos d’ Mar haben. Praktisch dass diese Bar nur etwa 200 Meter von unserer Unterkunft entfernt war.

Der Besitzer ist ein guter Freund von Ronaldo, dass sich in der Bar wiedergespiegelt hat.

In der Bar kann man den im Poncha verwendeten Zuckerrohrschnaps Aguardente in flugtauglichen Plastikflaschen zusammen mit dem hölzernen Caralhinho mit dem der Poncha gemixt wird.

Auf der Rückseite der Flasche ist das Rezept abgebildet, wobei das die Rezeptur eines Poncha Fishermann ist, der nur mit Zitronensaft zubereitet wird.

Der Poncha Tradicionale besteht aus 2 cl Orangensaft, 1 cl Zitronensaft, 2 cl Honig und 2 cl Aguardente.

Die Ponchas werden in verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten, mir persönlich hat der Poncha Maracuja am besten geschmeckt.

 

Auf Madeira gibt es so viele verschiedene Maracujas, die sich nicht nur im Aussehen sondern auch geschmacklich unterscheiden.

Auch Papayas, Mangos, Avocados, Zitrusfürchte, Bananen und so vieles mehr wachsen hier.

Und es gibt hier die Monstera Deliziosa, die Ananasbanane. Das ist tatsächlich die Frucht einer Monstera Pflanze – unglaublich.

Die Marktfrau hatte mir eingetrichtert, das man die Frucht liegen lassen soll, bis sich die Schale von alleine löst. Erst dann kann man das Fruchtfleisch rauslösen und genießen.

Erst später habe ich im Internet nachgelesen, dass die Frucht bis dahin sogar giftig ist.

Ich habe sie also mit nachhause genommen und erst dort konnte ich sie nach ein paar Tagen genießen. Sie schmeckt wirklich nach Ananas und Banane.

Über die Bananen konnten wir auf Madeira so einiges lernen.

Zum Beispiel wachsen die Früchte aus der Blüte nach oben.

Jeder Baum trägt in seinem Baumleben nur eine Blüte. Während aus der Blüte die Früchte enstehen, entwickelt die Pflanze neben dem Stamm einen Ableger, aus dem wieder ein neuer Bananenbaum entsteht.

Bei so vielen frischen Maracujas und Bananen ist es nicht verwunderlich, dass der Degenfisch Espada traditionell in einer Maracujasauce mit einer Kochbanane serviert wird.

Mir war das Gericht etwas zu süß und fruchtig, ich mochten den Fisch lieber mit viel Knoblauch gegrillt und einer leichten Weißweinsauce.

In der Fischhalle in Funchal sah der Degenfisch eher zum Fürchten aus.

Dieser Fisch lebt so tief unten am Meeresboden, dass ihn noch niemand lebend gesehen hat, da er beim Hochziehen durch den Druck bereits stirbt. Sagt man …

Eine weitere Spezialität auf Madeira ist Pulpo, Tintenfisch.

Ob gegrillt oder als Carpaccio in jedem Fall empfehlenswert.

Als Vorspeise bekommt man in vielen Restaurants auf Madeira ein Bolo do Caco angeboten. Das ist ein rundes Brot aus Mehl und Süßkartoffeln, das warm aus dem Ofen mit Knoblauchbutter bestrichen serviert wird. Einfach nur köstlich!

Natürlich habe ich mir von den Broten mitgenommen. Zuhause habe ich sie eingefroren und werde sie frisch aufgebacken mit Knoblauchbutter bestrichen an Ostern meiner Familie servieren.

Prego especial

Ein traditioneller Snack auf Madeira ist der Prego. Das ist ein Bolo do Caco Brot belegt mit einem dünnen frisch gegrillten Rindersteak, Kochschinken, Käse, Salat und Tomaten. Auf dem Prego Especial ist zusätzlich noch ein von beiden Seiten gebratenes Spiegelei.

Auch den Prego solltet ihr unbedingt probieren. Wir haben eigentlich so gut wie jeden Tag einen Prego genossen.

Auch gerne mal mit Hähnchenfleisch oder frisch gegrilltem Degenfisch wie hier unten zu sehen.

Prego mit Degenfisch

Ich hoffe ich konnte euch Madeira kulinarisch etwas näher bringen und euch einige Anregungen für euren Madeira Besuch vermitteln.