Für den persischen Juwelenreis werden unter anderem Pistazienstifte benötigt. Natürlich kann man auch gehackte Pistazien verwenden, aber durch meinen Hang zum Perfektionismus, sollte es so authentisch wie möglich sein.

Nun gibt es die gestiftelten Pistazien leider nicht im Supermarkt um die Ecke und bei meiner Recherche im Internet stolperte ich über den Versandhandel Kischmisch. Dort gab es eigentlich alle benötigten Zutaten, denn auch Berberitzen sind nicht einfach zu bekommen, und auch noch zu moderaten Preisen. Schnell habe ich alles in den Warenkorb geworfen und da es bereits Mittwoch war und ich den Reis zum Formel 1 Rennen am Sonntag zubereiten wollte, habe ich meine Handynummer angegeben und im Kommentarfeld die Bemerkung hinterlassen, dass die Zutaten zum Wochenende benötigt werden. Auf zur Kasse – und dann stand dort Lieferdatum Montag. Mist! Dann eben nicht. Laptop zugeklappt und wir beginnen zu Abend zu essen.

Auf einmal geht eine SMS auf meinem Handy rein und dort steht: “Hallo Frau Scheele, vielen Dank für Ihre Anfrage. Wir könnten die Bestellung nur dann schaffen, wenn Sie Ihre Bestellung heute platzieren.”

Wow, ganz schnell zum Laptop und die Bestellung abgeschickt. Und siehe da, am Samstag kamen alle Zutaten an. Toller Service von Kischmisch.de!

Alle Zutaten hatten eine hervorragende Qualität und ganz nebenbei waren die getrockneten Aprikosen, die besten die ich jemals gegessen habe.

Die Orangen-Karottenmischung habe ich bereits am Samstag vorbereitet. Die mit dem Sparschäler hauchdünn abgehobelten Orangenschalen werden in feine Streifen geschnitten und dann mehrfach ausgekocht um die Bitterstoffe aus der Schale zu schwemmen.

Die “Juwelen” bestehen aus den Orangen-Karotten, sie stehen für Gold. Die schönen roten Berberitzen symbolisieren die Rubine.

Die grünen Pistazien gleichen Smaragden und die weißen Mandeln schimmern wie Perlen.

Angerichtet wird traditionell auf einer großen Platte. Zunächst wird der gegarte Reis auf die Platte gegeben. Dann wird ein Teil des fertig gegarten Reis mit Safran vermengt und auf dem restlichen Reis verteilt. Darauf die Topping in Streifen verteilen.

Wenn man möchte kann man noch den knusprigen Reis, der sich am Topfboden gebildet hat, am Rand verteilen.

Optisch ist es bereits der absolute Knaller, aber wenn man dann den Reis isst, ist es ein wahres Feuerwerk der Aromen.

Ihr müsst es unbedingt mal nachkochen und mir  davon in einem Kommentar berichten.

Persischer Juwelenreis

Küche: orientalisch, persischSchwierigkeit: aufwändig
Portionen

6

Portionen
Vorbereitungszeit

2

Stunden 

20

Minuten
Kochzeit

45

Minuten
Total time

1

Stunde 

10

Minuten

Die Zubereitung ist sehr zeitintensiv, aber es lohnt sich. Geschmacklich und optisch einfach eine Wucht! Im Originalrezept kommen als Topping noch 100g Sutaninen hinzu, die ebenfalls in Ghee angeschwitzt werden. Uns schmeckt es ohne besser.

Zutaten

  • 600 g Basmatireis

  • 100 g Berberitzen

  • 1 große Karotte(n)

  • 2 Bio-Orange(n)

  • 100 g Mandelstifte

  • 100 g Pistazien (Pistazienstifte)

  • 3 Msp. Safranfäden

  • ½ Tasse Rosenwasser

  • 2 EL Zucker

  • 3 EL Ghee

  • 100 g Butter

  • Salz

Anweisungen

  • Für den Morasa Polo den Safran in einem Mörser mit einer Prise Zucker zu einem feinen Pulver verarbeiten. In einen kleinen Messbecher o. Ä. 5 - 6 Eiswürfel geben und den Safran darüber streuen. Beiseitestellen, bis die Eiswürfel geschmolzen sind und der Safran sich darin aufgelöst hat.
  • Den Reis so oft gründlich waschen, bis das Wasser klar und die Stärke ausgewaschen ist. Den Reis ca. 2 Stunden in Salzwasser einweichen. Um den Reis auf persische Art zu kochen, wird er nach dem Einweichen abgesiebt.
  • Während der Reis einweicht, die Bio-Orangen gründlich heiß abwaschen, mit einem Sparschäler schälen. Benötigt wird nur der orangefarbene Teil der Schale. Das Weiße möglichst nicht mit abschälen. Nun die Schale in kleine Stifte schneiden und in einem kleinen Topf mit heißem Wasser aufkochen, absieben und das Wasser wegschütten. Diesen Vorgang 3mal wiederholen, um den bitteren Geschmack aus der Orangenschale auszukochen. Die Orangenzesten zum Schluss erneut absieben.
  • Die Orangen entsaften. Die Karotte schälen und ebenfalls in kleine Stifte schneiden. Die Karottenstifte und die Orangenzesten im Saft der 2 Orangen einweichen.
  • Die Berberitzen gründlich waschen und abtropfen lassen. Die Mandeln in Rosenwasser einweichen. Die Pistazien benötigen keine Vorbehandlung.
  • Einen großen beschichteten Topf mit reichlich Wasser aufsetzen und das Wasser zum Kochen bringen. Den Reis und 1 EL Salz ins kochende Wasser geben und ca. 5 Minuten bissfest kochen lassen. Danach den bissfesten Reis erneut absieben. Den Topf zurück auf den Herd stellen und den Topfboden mit Wasser bedecken. 1 EL Ghee dazugeben. Dann den Reis zu einem Hügel aufgehäuft wieder zurück in den Topf geben und mit dem Stiel des Kochlöffels einige Löcher bis zum Topfboden in den Reis stechen. So kann der Dampf von unten nach oben steigen. Die Butter in Flocken auf dem Reis verteilen. Nun den Topfdeckel mit einem sauberen Geschirrtuch umwickeln, damit das Kondenswasser nicht wieder zurück in den Reis tropft. Bei geringer Hitze ca. 45 - 60 Minuten gar dämpfen.
  • Am Ende der Garzeit sollte sich idealerweise am Topfboden eine goldbraune Kruste gebildet haben. Diese schmeckt sehr lecker und knusprig und kann später in Stücke geteilt zum Reis gereicht werden.
  • Circa 15 Minuten bevor das Essen angerichtet wird, die Toppings bzw. die Juwelen nacheinander kurz in der Pfanne anschwitzen. Die Karotten brauchen etwas länger, da sie noch gegart werden müssen.
  • Die Mischung aus Karottenstiften und Orangenzesten samt Orangensaft mit etwas Ghee in die Pfanne geben und so lange in der Pfanne anschwitzen, bis die Karotten weich und die Flüssigkeit verdampft ist. Die Karottenstifte und Orangenzesten abgedeckt zur Seite stellen.
  • Nun die Mandeln absieben, das Rosenwasser kann zum Anbraten der Fleischbeilage verwendet werden. Mit etwas Ghee kurz anschwitzen, abgedeckt zur Seite stellen. Nun die Pistazienstifte mit etwas Ghee in die Pfanne geben und kurz anschwitzen, abgedeckt zur Seite stellen.
  • Die Berberitzen in 1 EL Ghee und 2 EL Zucker kurz bei mittlerer Hitze anschwitzen, ca. 1 EL vom vorbereiteten Safran dazugeben. So lange rühren, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
  • Achtung: Die Zutaten für die „Juwelen“ sind sehr empfindlich und können schnell anbrennen. Von daher sehr kurz anschwitzen und dabei genau auf die Temperatur achten und ständig rühren, damit nichts anbrennt.
  • Alle Zutaten sollten ihre Farbe nicht verändern und durch das kurze Anschwitzen in Ghee nur einen schönen Glanz bekommen.
  • Für den Safranreis ca. ein bis zwei Esslöffel Reis aus dem Topf entnehmen und mit dem geschmolzenen Safran vorsichtig vermengen, sodass sich der Reis gelb einfärbt.
  • Zum Anrichten auf eine Servierplatte oder pro Teller zuerst den weißen Reis aus dem Topf geben, dann den Safran-Reis darüber verteilen und nun die einzelnen angeschwitzten „Juwelen“, z. B. in Streifen auf dem Reis drapieren. Hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, Hauptsache es sieht hübsch aus.
  • Optional ein Stückchen der Kruste zum Reis legen.